19 Krisen-Management
Gesamtgliederung des Workshops:
- START
- AKZEPTANZ
- MOTIVATION
- KONZEPT
- LEBEN: DIMENSIONEN, SUCHE und SUCHT
- LEBEN: RAUCHER und RAUCHEN
- LIEBEN: Rückverbinden
- DENKEN: Glaubensmuster lösen
- FÜHLEN: Konflikte lösen
- VITALISIEREN: Energieblockaden lösen
- HANDELN: Gewohnheiten lösen
- TEST
- HANDELN: Lebens-Sicherung
- VITALISIEREN: Lebens-Energie
- FÜHLEN: Lebens-Gefühl
- DENKEN: Lebens-Fähigkeit
- LIEBEN: Lebens-Erfolg
- LEBEN: Lebens-Glück
- KRISEN-Management
- IDENTITÄT: NICHTRAUCHER
- ABSCHLUSS
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19.1. Ihr sechster Tag nach der Befreiung vom Rauchen!
19.2. Krisen-Management
19.2.1. Meistern Sie die Rückfall-Risiken nach dem Rauchstopp
19.3. Reagieren Sie klug auf animierende Raucher
19.4. Gehen Sie klug mit einem Ausrutscher oder Rückfall um!
19.5. Haben Sie Geduld mit sich!
Bonus: „So schaffen Sie das Abnehmen“ (pdf-Datei)
19.1. Ihr sechster Tag nach der Befreiung vom Rauchen!
Ihre bisherige ERFOLGS-Bilanz:
ì Rauchfreie Zeit: 6 Tage
ì Gerettete Lebenszeit: ca. 18 Stunden
ì Gesundungseffekte seit der Abstinenz: *)
…………………………………………………………………………………………..……………
ì Nicht gerauchte Zigaretten: ………Stück *)
ì Gespartes Geld: ……….. Euro *)
*) ermitteln Sie bitte diese Erfolge selbst und tragen Sie Ihre Werte bzw. Erfahrungen ein.
19.2. Krisen-Management
19.2.1. Meistern Sie die Rückfall-Risiken nach dem Rauchstopp
Jeder Raucher hat ganz bestimmte Situationen, in denen er zur Zigarette greift. Solche Rauch-Situationen waren früher auch für Sie typisch und sind jetzt immer noch besonders kritisch und für einen möglichen Rückfall gefährlich.
Daher ist es jetzt wichtig, sich selbst und die eigenen kritischen Situationen genau zu kennen und richtig darauf zu reagieren. Es sind insbesondere Situationen, in denen Sie weniger aufmerksam sind und dann Reste der alten unbewussten Muster wirksam werden könnten.
Mit der inneren Gewissheit, im entscheidenden Moment dem Drang nach einer Zigarette bzw. der Macht der Gewohnheit widerstehen zu können, schaffen Sie das Aufhören noch leichter.
- Seien Sie sich Ihrer Handlungen bewusst – wenn der Fall auftreten sollte – bevor Sie eine Zigarette besorgen und anzünden
- Atmen Sie bewusst mehrmals tief ein und langsam aus: Führung + Energie, Freiheit und Harmonie
- Überlegen Sie, warum Sie gerade jetzt rauchen wollen.
- Wenn Sie Ihr Bedürfnis erkannt haben, dann suchen Sie direkt nach einer Alternative.
- Belohnen Sie sich täglich fürs Nichtrauchen.
Die wichtigsten Risiken für einen Rückfall sind:
- Gewohnheiten im Denken und Verhalten (stabile Assoziationen):
Alle Routinen, Rituale, Verhaltensmuster, die mit dem Rauchen verbunden waren, gehören zu den größten Risiken für einen Rückfall. Es bestanden feste Verbindung zwischen bestimmten äußeren oder inneren Situationen (z.B. Telefonieren, sich belohnen) und dem Rauchen.
Diese sind gelernte Auslöser-Reize für das Rauchen gewesen. Für solche Auslöser-Situationen sind Alternativen zu finden oder Möglichkeiten, diese Situationen besser zu bewältigen.
Aufgabe: Anfertigen einer Liste von Alltags-Situationen, die früher mit Rauchen verbunden waren (z.B. gleich nach dem Aufstehen, nach dem Mittagessen, mit Freunden in der Bar, beim Zeitung lesen, beim Telefonieren usw.)
- Tagesbeginn: So wie man startet, so liegt man im Rennen
Der Tagesbeginn ist immer wieder eine neue Chance, sich für dieses (Rauchen) oder für jenes (Nichtrauchen) zu entscheiden. Deshalb soll er als Risikofaktor eine besondere Bedeutung erhalten.
Aufgabe:
Anfertigen einer Liste aller Aktivitäten am Morgen des Tages, die den Drang zum Rauchen auslösen und von Aktivitäten, die diesen Drang vermeiden könnten (Besseres finden).
- Belohnungen:
Situationen, in denen man sich mit Rauchen belohnen wollte, stellen ein großes Risiko für den Rückfall dar.
Aufgabe:
Analysieren solcher Belohnungs-Situationen und Finden von Alternativen
- Erinnerungen:
Lernen Sie mit Ihren vergangenen (positiven) Rauch-Situationen im Leben umzugehen.
Aufgabe:
Anfertigen einer Liste der Erinnerungen an frühere Lebenssituationen mit dem Rauchen, die gut und schön waren, und die den Drang zu Rauchen wiederbeleben.
- Versuchen Sie, diese schönen früheren Situationen wieder in die Erinnerung zu bringen und stellen Sie fest, dass das Rauchen nicht die Bedingungen für die damit gespeicherten angenehmen Gefühle ist.
- Da Sie jetzt nicht mehr rauchen, können sie die Erinnerung an goldene Zeiten viel länger genießen, als wenn Sie weiter geraucht hätten
- Erzeugen Sie ein Bewusstsein, dass nicht die Illusion des Rauchens diese Situationen so schön und glücklich gemacht hat, sondern die damalige Situation selbst so gut war.
- Stress
Aufgabe:
Analysieren der persönlichen Stress-Situationen bzw. der Anforderungen, die Stressgefühle hervorrufen.
Erkennen von psychischen Symptomen von Stress (Verlieren des Überblicks, Müdigkeit, Unkonzentriertheit, Gereiztheit usw.) und von körperlichen Symptomen (Kopfschmerzen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen usw.).
- Befreundete Raucher
Die weiter rauchenden Familienmitglieder, Freunde und Kollegen können ein großes Hindernis auf dem Weg zum Nichtrauchen sein.
Rückfall-Risiken Versuchungs-Situationen als Auslöser für den Drang zum Rauchen | ||
Probleme Was kann nach dem Rauchstopp passieren? | Ursachen Warum tritt das Problem auf? | Lösungen Was kann man dann tun? |
Tagesbeginn ohne Rauchen Schwierigkeiten nach dem Aufwachen
Die erste Zigarette am Tag ist eine entscheidende: sie gibt vielen Rauchern den Schwung und Antrieb für einen neuen Tag (mit vielen Problemen?) | Aufgrund der Nikotinabhängigkeit gibt das Gehirn nach 6 bis 8 Stunden Schlaf ein Verlangen nach erneuter Nikotinzufuhr, um den gesunkenen Nikotinpegel auszugleichen. Die Gehirnchemie muss sich erst umstellen. | – Alle Rauchutensilien (Zigaretten, Feuerzeug, Zündhölzer, Aschenbecher) sowie Zigarettenkippen und Asche aus dem Haus entfernen – Genaues Vorbereiten der Aktivitäten des nächsten Tages am Abend vor der Nacht – Die Reihenfolge der morgendlichen Aktivitäten ändern – Den Tag beginnen mit Atemübung und Wassertrinken (1 bis 2 Gläser) – Den Start des Tages sofort mit Aufgaben füllen, die beschäftigen |
Essen ohne Rauchen Keine Zigarette nach dem Essen | Trinken, Essen und Atmen (Inhalieren von Zigaretten-Rauch) sind verschiedene Möglichkeiten für dieselben Wirkungen: Anregung oder Entspannung, Geselligkeit und Kommunikation, Gemütlichkeit und Geborgenheit. Die Kombination dieser drei Wege steigert noch das Wohlfühlen: Deshalb ist die Assoziation bei oder nach dem Essen präsent und der Drang nach Rauchen entsteht. | – Meiden bestimmter Speisen, die die Lust nach Rauchen auslösen (z.B. stark gewürzte Speisen) – Putzen der Zähne nach dem Essen – Abräumen des Tisches und Abwaschen des Geschirrs per Hand. – Bewusst sein, dass das Rauchen nach dem Essen, andere belästigen oder schädigen könnte |
Alkohol ohne Rauchen Verlangen nach Rauchen beim Trinken von Alkohol (z.B. Bier, Wein, Aperitif)
Analoges gilt auch (abgeschwächt) für Kaffee und Tee trinken | – Menschen, die regelmäßig Alkohol trinken, gehören auch zu den stärksten Rauchern. Durch gleichzeitiges Rauchen und Trinken wird der Zigarettenrauch tiefer inhaliert und die illusionären Gefühle von Wohlbefinden, Glück und Fitness verstärkt. – Wenn solche Assoziationen gespeichert sind und bemerkbar machen, fällt es schwer, auf diese angenehmen Gefühle zu verzichten.
– Die Alkoholwirkung vermindert die Selbstkontrolle: Der Rauchstopp wird erschwert oder zunichte gemacht schon durch minimales Absenken der Selbstkontrolle | – Die Beweggründe und das Ziel des Nichtrauchens fest im Bewusstsein halten. – In den ersten Wochen nach dem Rauchstopp keine alkoholischen Getränke trinken – auch nicht zu Hause und auch nicht allein – Für einige Zeit das Lieblings-Restaurant meiden. – Ablenkung vom Alkohol-Trinken, wenn Sie in ein Restaurant, in eine Bar gehen – In den ersten Wochen nach dem Rauchstopp nur mit Freunden ausgehen, die nicht rauchen |
Telefonieren ohne Rauchen | – Anspannungen allgemein während des Telefonierens oder bei bestimmten Telefongesprächen (u. a. müssen dabei fehlende Sinnesreize einer natürlichen Kommunikation ausgeglichen werden) wurden früher durch Rauchen versucht, zu dämpfen
– Die Zigarettenstoffe lindern innere Angstzustände und steigern Gefühle der Zufriedenheit und des Wohlbefindens
– Wenn solche Assoziationen zwischen Rauchen und Telefonieren gespeichert sind und bemerkbar machen, fällt es schwer, auf diese angenehmen Gefühle durch Rauchen zu verzichten. | – Auf die Telefon-Situation bewusst einstellen und den Nutzen des Nichtrauchens aktivieren – Keine Rauchutensilien (Zigaretten, Feuerzeug, Zündhölzer, Aschenbecher) in der Nähe des Telefons aufbewahren. – Den Telefonhörer jetzt in die Hand nehmen, die früher geraucht hat. – Mit einem Bleistift / Kuli während des Telefonierens Notizen machen oder etwas kritzeln
|
Fernsehen ohne Rauchen
| – Fernsehen liefert (meist unterschwellig) viele Animationen für das Rauchen – Fernsehen und Rauchen werden häufig mit Entspannen und Wohlfühlen verbunden. Nach dem Rauchstopp fehlt dann für das positive Gefühl ein Element in der Situation, was das Gesamtsystem ausgleichen möchte.
| – Keine Rauchutensilien (Zigaretten, Feuerzeug, Zündhölzer, Aschenbecher) in der Nähe des Fernseh-Sessels oder der Couch aufbewahren. – Wechseln des üblichen Fernseh-Sitzplatzes. – Wechseln des Fernsehkanals, wenn eine Rauchszene gesendet wird und wenn ein Verlangen nach Rauchen auftaucht. – Verringern der Zeit des Fernsehens und Nutzen der freien Zeit für Bewegung an frischer Luft oder andere Hobbies. |
Autofahren ohne Rauchen
Bei längeren Autofahrten kann die Aufmerksamkeit und Wachheit vermindert sein.
In den ersten Tagen und Wochen nach dem Rauchstopp
| – Das Zigaretten-Nikotin kann die Aufmerksamkeit und Wachsamkeit des Rauchers steigern. Wenn Wachsein gefordert ist (z.B. bei längeren monotonen, nächtlichen Autofahrten; auf dem vertrauten Weg zur und von der Arbeit), kann sich das nach dem Rauchstopp bemerkbar machen und der Drang nach Erzeugung des wachen Zustandes entsteht. Die natürliche Gehirnchemie muss sich erst wieder herstellen.
| – Alle Rauchutensilien (Zigaretten, Feuerzeug, Zündhölzer, Aschenbecher) und Zigarettenreste und Asche aus dem Auto entfernen. – Das Auto gründlich reinigen und jeden Zigarettengeruch entfernen. – Bewusst sein, dass es jetzt im Auto frisch und angenehm riecht – Bewusst sein, dass jetzt eine sichere Fahrt möglich ist, weil Sie nicht durch Rauchen abgelenkt sind und beide Hände frei für das Fahren sind – Alle Mitfahrer auffordern, während des Fahrens nicht zu rauchen. – Eine neue Strecke fahren, da dies Aufmerksamkeit verlangt – Bei längeren Fahrten öfter Pausen machen, sich an frischer Luft bewegen, Wasser oder Fruchtsaft trinken. – |
Stressbewältigung ohne Zigarette
Kurz nach dem Rauchstopp kann man mit Stress noch schlechter umgehen als gewöhnlich.
| Über 60 % rauchen in der Illusion, damit Stress abbauen zu können.
Nikotin stimuliert die Produktion von Hormonen, die dem Organismus helfen mit Angst und Belastung besser umzugehen. Durch die hergestellte Abhängigkeit des Gehirns von der Zufuhr von Nikotin, kann nach dem Rauchstopp zunächst die Fähigkeit des Gehirns reduziert sein, Stress zu bewältigen. Die Umstellung der Hirnchemie zur natürlichen Stress-Bewältigungsfunktion ist nun in Gang.
| – Bewusstsein, dass viele Millionen Nichtraucher ihr Leben und Stresssituationen ohne Nikotin hervorragend meistern. – Analyse der persönlichen Stress-Situationen – Entspannungstechniken anwenden – Pausen und Erholungszeiten einräumen – Kurzmeditation: Für ein paar Minuten mit geschlossen Augen dem Rhythmus des Atmens folgen – Atemübung: 10 x durch die Nase kräftig einatmen und durch den Mund langsam ausatmen. |
Langeweile ohne Zigarette Das Nichts tun und den Leerlauf ausfüllen
| Das Rauchen hat früher in Zeiten des Nichts-zu-tun-Habens den Mangel ausgefüllt. Die Zigarettenstoffe haben in Momenten der Langeweile früher durch die Beeinflussung von Gehirnprozessen die Stimmung aufgehellt Nach dem Rauchstopp fehlt dieses Ausfüllen der Leere und Ausgleichen der Stimmung. Da wird Langeweile mehr gespürt. | – So die Aufgaben des Tages planen, dass mehr zu tun ist, als zu schaffen ist. – Lesen der Tageszeitung, einer Zeitschrift, eines Buches. – Aus dem Haus/der Wohnung gehen und 10 Minuten frische Luft schnappen – Ein Hobby entwickeln oder wiederbeleben. |
Entspannen ohne Zigarette
In den ersten beiden Wochen nach dem Rauchstopp, verschwindet nach einem Monat | Feste Gewohnheit der Verbindung von Entspannen und Rauchen: Das Gewohnte drängt nach Wiederholung. Die Gehirnchemie muss sich auf die natürliche Situation neu einstellen. | – Die Situationen der Entspannung mit anderen lieben Menschen teilen (z.B. Partner, Kinder, Haustier) – Wechsel zu anspannender Aktivität, wenn bei Entspannung der Drang nach Rauchen auftaucht (Geist, Seele und Körper sollten dabei voll beansprucht sein) – Entspannende Freizeitaktivität sollte die Hände beschäftigen. – Durchführen von Atemübungen |
Sich belohnen ohne Zigarette Bedürfnis nach Belohnung durch Rauchen
Dieses Verhaltensmuster tritt in den ersten Tagen nach Rauchstopp besonders häufig auf. Nach etwa einem Monat verschwindet es. | Die Selbstverstärkung durch Rauchen war bisher gewohnter Lebensbestandteil. Nikotin der Zigaretten stimulierte das Belohnungssystem mit den verbundenen angenehmen Gefühlen. Nach dem Rauchstopp wird die Gewohnheit unterbrochen und das Gehirn bekommt die Stimulierungsstoffe nicht mehr vom Rauchen. | – Bewusstsein, dass die größte Belohnung der Gewinn an Gesundheit, Wohlbefinden, Lebensqualität, Lebenszeit usw. ist – Situationen genau analysieren, in denen man sich früher selbst mit einer Zigarette belohnt hat – Selbst-Verwöhnung auf andere Art und Weise (z.B. jede Woche ein Geschenk für sich, nach einem Monat Nichtrauchen ein Wellness-Erlebnis) – Sparen des freien Geldes, was nicht mehr für Rauchen ausgegeben wird – Möglichst nicht durch Essen belohnen und gar nicht durch Alkohol trinken. |
In Raucher-gesellschaft ohne Zigarette In Gesellschaft mit Rauchern
Die weiter rauchenden Familienmitglieder, Freunde und Kollegen können in den ersten Wochen ein großes Hindernis auf dem Weg zum Nichtrauchen sein und Anlass für Rückfall.
| Nikotin kann eine Hochstimmung bewirken, die durch eine Gruppe von Rauchern noch verstärkt werden kann. Das kann den falschen Gedanken nähren, dass man in einer Rauchergruppe glücklicher sei als unter Nichtrauchern. Diese Täuschung ist zu durchschauen.
Rauchende „Freunde“ wollen (meist unbewusst) mit allen Mitteln den frischen Nichtraucher in den alten Zustand zurückholen, weil sie gespiegelt bekommen, was sie selbst gern schaffen möchten, aber bisher nicht erreichten, weil sie sich minderwertiger und schlechter fühlen als der „befreundete“ neue Nichtraucher. | – Bewusstsein, dass wirkliche Freunde uns unseren Willen lassen und uns sogar auf einem gesunden und positiven Weg unterstützen. – Bewusstsein, dass es eine Täuschung ist, dass die weiter rauchenden Freunde wirklich glücklich oder gar glücklicher seien, als wir. – Bitte an die Umgebung, die Entscheidung zum Nichtrauchen zu akzeptieren. – Keine Zigaretten für andere kaufen – Im eigenen Haus wird nicht (mehr) geraucht und deshalb werden Gäste gebeten, außerhalb des Hauses zu rauchen und dies zu respektieren. – Entfernen von Rauchern in Gesellschaft, bis diese zu Ende geraucht haben. – Suche nach neuen Bekannten und Freunden, die nicht rauchen und das Leben bereichern. |
Trauerarbeit ohne Zigarette Erinnern an schöne Zeiten mit Zigarette;
In den ersten Wochen | Bestimmte Reize (z.B. Duft, Klang, Farbe, Stimme, ein Bild) können in unserem Gehirn Erinnerungen an frühere Lebenssituationen aktivieren, in denen wir uns sehr wohl fühlten und geraucht hatten. Zugleich kann damit ein Gedanke aufkommen, dass man solche glücklichen Momente künftig nicht mehr erleben könne, weil man nicht mehr raucht. Erinnerungen an gute und glückliche Zeiten im Leben, mit Freunden, in der Arbeit und mit dem Zigaretten-Rauchen lassen eine Sehnsucht nach Wiederholung des Alten, des Bedauerns des Vergänglichen, der Trauer gegenüber dem Verlorenen aufkommen. Dieses Loslassen der Raucher-Zeit bzw. diese Trauerarbeit gegenüber dem jetzigen Ende der Raucher-Identität ist eine notwendige Phase. | – Bewusstsein, dass nicht die Illusion des Rauchens diese Situationen so schön und glücklich gemacht hat, sondern die damalige Situation selbst so gut war. – Bewusstsein, dass das Leben jetzt in der Nichtraucher-Gegenwart gelebt wird. – Bewusstsein, dass ohne Rauchen heute und in Zukunft erst wirkliches Vergnügen, Genuss und Glück im Leben möglich sind. |
19.3. Reagieren Sie klug auf animierende Raucher
Einen anerkennenswerten Weg haben Sie bereits hinter sich. Immer mehr bauen Sie sich eine neue Identität als Nichtraucher auf.
In diesen Tagen und Wochen der Umstellung auf das natürlich-rauchfrei Leben werden die Raucher in Ihrem Umfeld (Kollegen, Nachbarn, Freunden, Mitglieder Ihrer Familie) oftmals nicht Ihre besten Ratgeber und Unterstützer sein. Meist haben diese mit sich selbst und ihren Schuld- und Schamgefühlen oder ihrem Neid zu tun.
Überlegen Sie heute einmal, wie Sie diesen weiter rauchenden Menschen begegnen können. Manchmal ist eine locker humorvolle Reaktion besser als eine rational-belehrende. Einige Beispiele:
- Zigaretten lassen mich jetzt total kalt, weil ich wütend über die Tabakindustrie bin, und ich fürchte, das bleibt so.
- Ich will nicht mehr so viel heizen in der kalten Jahreszeit. Denn früher habe ich beim Raus- und Reingehen zum Rauchen immer gleich die Natur mitgeheizt. Das wird mir zu teuer.
- Ich habe entschieden, mich und mein Leben nicht mehr zu vergiften. Und das änderst Du auch nicht.
- Ich habe in meinem Leben schon genug geraucht: … Jahre, das genügt!
- Ich will mir durch Nichtrauchen endlich meine Weltreise zusammen sparen.
- Danke, ich rauche nicht. Aus dem Alter bin ich raus.
- Ich gebe mein Geld jetzt lieber für etwas Gesundes und Schönes aus.
- Um mich wirklich wohl zu fühlen, brauche ich doch nicht zu rauchen.
- Ich rauche nicht mehr, da jetzt überall Rauchverbot herrscht – auf der Arbeit, in Restaurants, bald auch auf der Straße. Denn ich habe keine Lust, vielleicht noch zum Gesetzesbrecher zu werden.
- Ich habe keinen Bock mehr darauf, mitten in einem spannenden Film aus dem Haus zum Zigarettenautomaten laufen zu müssen.
Sicher fällt Ihnen auch etwas Originelles und Individuelles ein, wie Sie sich als Nichtraucher behaupten und zu sich stehen.
19.4. Gehen Sie klug mit einem Ausrutscher oder Rückfall um!
Wenn Sie bisher keinen Ausrutscher ins erneute Rauchen hatten oder nicht rückfällig geworden sind, dann freuen Sie sich und seien Sie stolz auf sich.
Nehmen Sie diese Zeilen zum Anlass, weiterhin bewusst Kurs „Nichtrauchen“ zu halten!
Immer mehr übernimmt wieder Ihr Geist das Geschehen in Ihrem Leben!
Aber, mit Rauchen aufhören kann schwer sein. Es ist immer ein individueller Weg.
Falls Sie also in den letzten Tagen nicht durchgehalten haben sollten und wieder rauchen, oder falls Sie in den nächsten Wochen wieder anfangen sollten, dann orientieren Sie sich bitte an folgendem zielgemäßen Verhalten:
- Sofort-Handlung:
Stellen Sie sofort das Rauchen wieder ein. Vernichten Sie alle Zigaretten.
Oder Sie setzen sich sofort innerhalb der nächsten 14 Tage einen erneuten „Tag der Befreiung“ fest, an dem Sie das Nichtrauchen nochmals beginnen.
- Analyse der Ursachen und Bedingungen für den Rückfall:
Fragen Sie sich: Welche Auslöser gab es für den Ausrutscher bzw. Rückfall?
- Selbst-Zuschreibung relativieren:
Fühlen Sie sich bitte jedenfalls nicht schlecht und zweifeln Sie nicht an sich. Ein Ausrutscher bedeutet nicht, dass Sie nicht fähig sind, Nichtraucher zu sein. Sie wissen doch: Ich liebe mich, so wie ich bin!
Es war eine ganz bestimmte Situation, in der einige ungünstige Bedingungen zusammen gekommen sind. Analysieren Sie die spezifischen inneren und äußeren Ursachen für den Misserfolg.
- Teilerfolge feststellen:
Stellen Sie ehrlich fest, was Sie schon als Nichtraucher erreicht hatten. Sie sind auf alle Fälle Ihrem Ziel „Nichtrauchen“ schon einmal ein gutes Stück nähergekommen. Vielleicht rauchen Sie jetzt weniger oder unregelmäßiger. Irgend etwas hat sich bestimmt positiv getan.
Wichtig ist, dass Sie sofort wieder auf dem Weg des Nichtrauchens weitergehen.
Betrachten Sie den Weg zum völligen und langfristigen Nichtraucher als einen Prozess,
der auch Rückschläge, Ausrutscher einschließen kann.
- Alternativen entwickeln:
Fragen Sie sich: Was kann ich das nächste Mal in genau dergleichen Situation besser machen?
- Neuer Start:
- Bleiben Sie unbedingt Ihrem Ziel treu, nicht mehr rauchen zu wollen.
- Aktivieren Sie erneut Ihre Motivation, Ihre Gründe für das Nichtrauchen.
- Ziehen Sie Schlussfolgerungen aus der Erfahrung.
- Sie haben jetzt die Erfahrung, dass Sie es einige Tage und Nächte schon geschafft hatten.
- Sie kennen jetzt genau Ihre Stolpersteine, auf die Sie künftig mehr Acht geben wollen.
- Die Chancen sind jetzt vielfach größer geworden, dass Sie es mit dem neuen Start schaffen.
19.5. Haben Sie Geduld mit sich!
Sie benötigen noch etwas Zeit, bis Sie sich so völlig als Nichtraucherin oder Nichtraucher fühlen. Aber das wird von Tag zu Tag leichter und selbstverständlicher:
- Sie können immer besser mit kritischen Situationen umgehen.
- Alte Gewohnheiten verlieren immer mehr ihre Macht.
- Das Verlangen nach einer Zigarette wird immer schwächer.
- Oder ist eine Zigarette Ihnen schon völlig gleichgültig und lässt Sie kalt?!
Für Ihr festes Ziel, für immer das Rauchen einzustellen, sollten Sie immer wieder drei Dinge im Auge behalten:
- Alle die Gründe, die Sie zum Aufhören bewogen haben, sind immer noch aktuell und stichhaltig.
- Ihre früheren Rauchgewohnheiten haben sich tief eingeschliffen und können möglicherweise in kritischen Situationen immer mal wieder noch durchbrechen.
- Wegen einem Ausrutscher, einer einzigen gerauchten Zigarette, werden Sie nicht gleich wieder zur Raucherin oder zum Raucher.
Nur wenn dieser Zigarette weitere folgen, dann wird es schwieriger. Wenn Sie einmal der Versuchung erlegen sein sollten, dann sollten Sie das nicht als Unglück, sondern als Warnzeichen bzw. als Hinweis betrachten: Analysieren Sie dann sofort diesen Ausrutscher und treffen Sie geeignete Maßnahmen, dass es nicht noch einmal passiert. Fangen Sie sofort und immer wieder von Neuem an, Nichtraucher zu sein.
Sie schaffen es – tatsächlich!