Aversives Rauchen

Aversives Rauchen

siehe auch: Aversions-Therapie

Aversives Rauchen ist eine Technik der Aversions-Therapie. Die Aversionstherapie verbindet den angenehmen Reiz des Zigarettenrauchens (die positiven psychotropen Wirkungen) mit einem unangenehmen (aversiven) Reiz. Dadurch soll eine Einstellungsänderung gegenüber dem Rauchen durch Gegenkonditionierung erreicht werden soll.

Mehrere Techniken des aversiven Rauchens sind bekannt:

Schnell-Rauchen
Dabei macht der Raucher in kurzer Zeit möglichst viele Züge an der Zigarette und inhaliert dabei tief. Geraucht werden sollen 3 Zigaretten hintereinander. Nach einer kurzen Pause werden erneut 3 Zigaretten geraucht.
Solche Sitzungen werden 10-mal wiederholt über einen Zeitraum von ein bis vier Wochen.
Während des Rauchens wird der Raucher aufgefordert an möglichst unangenehme Dinge zu denken.
Dadurch entstehen leichte Vergiftungs-Erscheinungen, die unangenehm erlebt werden.
Damit wird das Rauchen im Sinne der Gegenkonditionierung mit einer negativen Erlebnisqualität besetzt.

Bewertung:
Aufgrund  der möglichen schädlichen Nebenwirkungen (leichte Intoxikationserscheinungen) wird massiertes Rauchen als therapeutisches Verfahren zur Raucherentwöhnung heute sehr selten eingesetzt.

Rauch-Halten (nach Dieter Kraft)
Eine aversive Technik ist das „Rauchhalten“ nach Dieter Kraft (2000), bei dem der Raucher den Zigarettenrauch jeweils 30 Sekunden im Mund behält und nicht inhaliert.

Medikamente
Als Aversivreize während des Rauchens wurden auch Übelkeit oder Ekel-Geschmack verursachende Substanzen genutzt (Whiteman, 1972).

Elektroschocks
Conway (1977) experimentierte mit Elektroschocks während des Rauchens.

Schmerzen
Ein anderer aversiver Reiz war die Zuführen von Schmerzreizen mit einem Gummiband über dem Handgelenk (Berecz 1979). 

Psychologische Aversionstherapien werden heute vor allem mit Hilfe kognitiver Verfahren durchgeführt.
– Das klassische kognitive Verfahren ist die verdeckte Sensibilisierung, bei der man mit dem Rauchen möglichst unangenehme Bilder assoziieren soll.

– Bei der Hypnose und den Suggestionstechniken werden häufig auf ähnliche Weise aversive Bilder und Sensationen induziert.